DREI FRAUEN, DREI WEGE, EIN HANDWERK
Was einE TORTE alles kann
Manchmal sind es die kleinen Gesten, die am meisten bedeuten. Wenn es darum geht, jemandem eine Freude zu machen, zum Beispiel. Da zählt nicht, wie teuer das Geschenk ist, sondern vor allem die Mühe und der Gedanke dahinter. Genau das erkennt Philipp, als er sich einer süßen Herausforderung stellt – mit einem Backexperiment, das nicht nur seine Nerven, sondern auch seine Armmuskeln auf die Probe stellt.
Audio wurde mit KI generiert
Philipp ist verliebt.
Hals über Kopf. Seit Wochen gibt es in seinem Leben kein anderes Thema mehr als sie – Marie. Ihr Lachen, ihre Sommersprossen, ihre frechen Sprüche. Es läuft gut zwischen den beiden. Besser als gedacht.
Doch dann stellt die Realität Philipp auf die Probe: Er erfährt, dass Maries Geburtstag vor der Tür steht. Philipp würde ihr zu diesem Anlass gerne eine Freude machen. Aber was schenkt man sich, wenn man sich noch nicht lange kennt? „Blumen? Zu Standard. Schmuck? Viel zu früh! Ein Buch? Riskant.“, grübelt er. Philipp weiß nur eines: Marie liebt Süßes. Klar könnte er beim örtlichen Konditor vorbeifahren, um ihr leckere Pralinen zu besorgen. Nur – kaufen kann jeder. Also beschließt er, ihr etwas zu backen – und das, obwohl die Küche bisher komplettes Neuland für ihn ist.
„Kaufen kann jeder – aber selbst backen? Das zeigt echte Mühe!“
LOS GEHTS!
Der Plan ist simpel: Ab in den Supermarkt, eine Backmischung schnappen, den Anweisungen auf der Verpackung folgen, fertig. Kinderleicht.
Als Philipp den Supermarkt betritt und zielgerichtet die Backabteilung ansteuern will, fällt sein Blick im Vorbeigehen auf eine wunderschöne, saftig-cremige Erdbeertorte, die ihm vom Cover eines Magazins aus entgegen strahlt. Wow! „EINFACH GENIESSEN“ steht auf dem Titel. Das glaubt Philipp bei diesem leckeren Anblick sofort.
Die Inspiration: Der Blick in ein regionales Rezeptmagazin.
Seine Gedanken beginnen zu kreisen. Eine Backmischung wäre die sichere Wahl – einfach, schnell und ohne großes Risiko. Selbstgebacken hingegen wäre etwas Besonderes. Aber was, wenn es schiefgeht? Er hört Maries Stimme in seinem Kopf: „Ich finds total schön, wenn jemand sich Mühe gibt!“ Die Backmischung ist gestrichen.
Philipp schnappt sich das „EINFACH GENIESSEN“-Magazin, sammelt noch die benötigten Zutaten zusammen und denkt dabei vorausschauend auch daran, den notwendigen Tortenring sowie ein Tortenblech zu besorgen.
Mission Erdbeer-Joghurt-Torte
Zuhause schlägt Philipp das Magazin auf dem Küchentisch auf. Er entdeckt neben saisonalen Gerichten von waschechten Profiköchen aus Vorarlberger Hotels und Gasthäusern auch eine Vielfalt an kreativen Rezeptideen der Leser(innen) des Magazins, die offensichtlich leicht nachzumachen sind. Gleich wird klar – da legt man wohl Wert auf hochwertige Zutaten und Regionalität, einfache Anleitungen und Genuss für alle Sinne.
Während er neugierig herumblättert, bleibt er im Flammkuchen-Kapitel hängen. „Gute Idee für das nächste Date!“, denkt er „Das bietet sich super für gemeinsames Kochen an!“. Interessiert liest er weiter, bis ihm plötzlich einfällt, dass er ja eigentlich eine Torte backen wollte.
„Okay, das kann nicht so schwer sein“, macht er sich selbst Mut, schlägt das Rezept auf und beginnt zu lesen. „Zutaten für den Tortenboden: 3 Eiweiß, 150 g Zucker, 150 g geriebene Mandeln – easy!“, denkt er – bis er feststellt, dass Eiweiß und Zucker schaumig geschlagen werden müssen. Von Hand. Mit dem Schneebesen. Nach zehn Minuten schmerzt sein Arm so sehr, dass er sicher ist, einseitig einen Popeye-Bizeps zu entwickeln. „Wenn ich das öfter mache, schaffe ich mir definitiv ein Rührgerät an!“, nimmt er sich vor.
Als nächstes ist die Füllung dran. „Für den Belag Joghurt, Zucker, Zitronensaft und Vanillezucker verrühren. Die Sahne schlagen und – oh nein! Das verzeiht mein Arm mir nie!“ Philipp verzweifelt. Aber Aufgeben ist keine Option! Motiviert beginnt er die nächste Schneebesen-Etappe. Sahne auf dem Shirt, Sahne im Haar, Sahne auf dem Hund (der sich nicht beschwert) – egal! Der Großteil bleibt glücklicherweise in der Schüssel. Die restlichen Arbeitsschritte für die Joghurtcreme sind auch für den Backanfänger einfach zu bewerkstelligen.
Nun der letzte Akt:
Die Torte zusammenbauen. Philipp platziert gewissenhaft die Erdbeerhälften im Tortenring, wie es in der Backanleitung beschrieben wird. Darauf verteilt die Joghurtmischung und als Garnitur noch ein paar extra Erdbeeren. Und dann … ist sie fertig. Seine erste selbstgebackene Torte. Lange nicht so perfekt wie auf dem „EINFACH GENIESSEN“-Cover, aber dennoch kann sich sein Werk durchaus blicken lassen – findet zumindest Philipp.
DAS GROße finale
Am nächsten Tag überreicht Philipp Marie nun doch etwas schüchtern die Torte. Er hat sich innerlich darauf eingestellt, dass sie vielleicht höflich lächeln und sich dann bei der nächsten Bäckerei mit richtigem Kuchen eindecken würde.
„Ich bin echt total gerührt! Mir hat noch nie ein Mann etwas gebacken“
Aber dann nimmt sie neugierig den ersten Bissen. Ihr Gesicht leuchtet auf. „Oh mein Gott, Philipp! Danke! Die ist der Wahnsinn! Hast du die wirklich selbst gemacht?“ Er zögert. Kurz ist da dieser Gedanke, sich jetzt als heimliches Back-Talent auszugeben. Doch dann grinst er stolz: „War schwerer als gedacht, aber irgendwie hab ich es hinbekommen.“ Marie lacht, nimmt noch einen Bissen – dann umarmt sie ihn stürmisch. In diesem Moment weiß Philipp:
Liebe geht wirklich durch den Magen.
Das Rezept zum Nachbacken
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EINFACH GENIESSEN – für alle, die mit Liebe kochen und backen.
