Zwischen Büro...

...und Pflegeheim

Zwischen Büro...

...und Pflegeheim

Audio wurde mit KI generiert

Kurze Zusammenfassung:

  • Ein Jahr lang war Mario nicht nur Kundenberater, sondern auch Pfleger, Begleiter und Sohn – rund um die Uhr.
  • Dank flexibler Arbeitszeiten bei Generali konnte er täglich für seinen schwerkranken Vater da sein.
  • Zwischen Büro und Pflegeheim erlebte Mario Momente voller Verzweiflung, Nähe und leiser Freude.
  • Warum ein Bier im Stadion plötzlich zum Höhepunkt der Woche wurde – und was das mit Würde zu tun hat.
  • Wie Marios Blick auf Pflege, Vorsorge und das Leben sich verändert hat – und was wir alle daraus lernen können.

„Ich war jeden Tag bei ihm. Egal, ob Montag oder Sonntag, für mich war das einfach klar.“

„Ich war jeden Tag bei ihm. Egal, ob Montag oder Sonntag, für mich war das einfach klar.“

Mario sagt das ruhig, ohne Pathos. Aber wenn man zuhört, spürt man sofort: Hinter diesen Worten steckt mehr. Ein Jahr lang hat er seinen Vater begleitet – durch Demenz, Parkinson, Pflegeheim und Abschied. Und das ging in dieser intensiven Art und Weise nur, weil sein Job es zugelassen hat.

Dornbirn an einem ganz normalen Werktag. Mario betritt sein Büro, wie er es seit über 25 Jahren tut. Doch in den letzten zwei Jahren war nichts mehr normal. In seinem Terminkalender standen nicht nur Kundentermine, sondern auch Arztbesuche, Heimfahrten und andere Termine für und mit seinem Vater.

Ich hab ihm einmal im Monat die Haare geschnitten – dann hat er gelacht und gesagt: Jetzt schau ich wieder gut aus und kann auf Aufriss gehen“, erinnert sich Mario und lächelt. Es ist ein Lächeln, das von einer bestimmten Ernsthaftigkeit begleitet wird. Denn was folgt, war eine der schwersten Phasen seines Lebens.

Pflege braucht Zeit – und Vertrauen

Sein Vater war ein „richtiger“ Außendienstler – einer dieser alten Schule. Termine bis spät am Abend, immer mit dem Fahrrad unterwegs. Urlaub? War nicht sein Ding. Heimat reichte ihm. Mario trat 1999 in seine Fußstapfen, übernahm später den Kundenstamm bei der Generali in Dornbirn und erweiterte ihn – mit demselben Pflichtbewusstsein, derselben Liebe zur Arbeit.

Als sich 2023 erste Anzeichen einer neurodegenerativen Erkrankung zeigten, veränderte sich alles. Parkinson, Alzheimer, Prostatakrebs – langsam, aber unaufhaltsam. Aus dem Mann, der einst mit leuchtenden Augen durch Dornbirn radelte, wurde jemand, der nicht mehr allein zurechtkam. Doch Aufgeben? Kam nicht infrage. Seine Mutter übernahm die Pflege zu Hause, bis es irgendwann nicht mehr ging. Mario sprang ein und holte seinen Vater zur Tagesbetreuung, brachte ihn abends zurück.

„Ich hab ihm das Auto weggenommen, das war nicht leicht. Aber er hat's eingesehen. Alles war besser, als ihn zu verlieren.“ Mit einem Tracker am Rollator und der Polizei in Dauerschleife begann eine Zeit, die Mario so nie erwartet hätte. Er war da. Jeden Tag. Ob als Friseur, Chauffeur oder einfach nur als Sohn.

Wenn Beruf zur Stütze wird

Das Mario bei Generali selbstständig arbeiten und sich seine Zeit einteilen kann, war sein größtes Glück in dieser schweren Zeit. Kein Chef, der die Uhr drückte, keine starren Dienstpläne – stattdessen Verständnis, Raum und Vertrauen. Trotz des großen Rückhalts aus der Familie, war es für Marios Geschwister nicht selbstverständlich sich während der Arbeitszeit um ihren Vater kümmern zu können. Während andere ihre Nachmittag zwischen Kantine und Bildschirm verbringen, holte Mario seinen Vater aus der Tagesbetreuung. Ging mit ihm Kaffee trinken. Ließ ihn teilhaben am Leben, so gut es eben ging.

Und auch wenn Mario derjenige war, der täglich vor Ort sein konnte – er betont immer wieder, dass der Rückhalt der Familie das Fundament war. Seine Geschwister waren genauso da, halfen, unterstützten, sorgten sich. Doch im Gegensatz zu ihm konnten sie sich während ihrer Arbeitszeit nicht einfach ausklinken. Die Flexibilität, die Mario durch seine Tätigkeit im Außendienst hatte, war ein entscheidender Vorteil – aber kein Zeichen dafür, dass er mehr geleistet hätte. „Wir haben das gemeinsam getragen“, sagt er. „Nur eben jeder auf seine Weise.“

„Ich konnte mir die Zeit nehmen. Das war ein Geschenk. Ein Geschenk, das nur deshalb möglich war, weil die Generali mir den Freiraum ließ.“

Eines ist geblieben, keine starren Arbeitszeiten, kein Druck – nur Vertrauen. „Ich bin immer erreichbar, aber ich arbeite nicht mehr 10 oder 12 Stunden am Tag. Das ist vorbei.“

Doch er erinnert sich auch an schöne Momente. Beispielsweise gingen sie gemeinsam zu jedem Heimspiel der Admira Dornbirn. Mario war lange im Fußballsport tätig, erst als Spieler bei verschiedensten Vereinen, später als Trainer, sportlicher Leiter und Vorstand bei der Admira in Dornbirn. Man kannte ihn und seinen Vater sehr gut. „Es war schön, wie alles für meinen Vater vorbereitet war, weil alle wussten, dass wir kommen. Sein Bier und die Grillwurst haben schon auf ihn gewartet“, erzählt er schmunzelnd.

„Man unterschätzt, was Pflege bedeutet, bis man selbst mittendrin steckt. Wenn ich feste Arbeitszeiten gehabt hätte, wäre vieles für meinen Papa schlimmer gewesen.“

Ein ganz besonderer Platz

Den Pflegeplatz in der Höchsterstraße haben sie rechtzeitig bekommen – auch dank der Unterstützung des Case Managements der Stadt Dornbirn. Keine Selbstverständlichkeit, aber etwas das Mario als echte Entlastung erlebte.

Als sein Vater ins Heim musste, war das ein Schock. Am 2. Januar, Marios Geburtstag. Der erste Tag endete damit, dass sein Vater flüchtete – mitten in der Nacht, bei Eiseskälte. „Wir haben ihn mit der Stirnlampe gesucht.“ Es passierte öfter. Und doch: Das Heim in der Höchsterstraße wurde zum zweiten Zuhause. Für seinen Vater und auch für Mario. Doch trotz der guten Betreuung hatte sein Vater Heimweh. Um ihm dies alles ein wenig angenehmer zu gestalten war Mario jeden Tag bei ihm. Man kannte ihn im Heim, man freute sich auf seine Besuche. Es war eine harte Zeit, aber auch eine sehr innige.

Heute gibt Mario das weiter

Diese Erfahrung hat ihn verändert, persönlich wie beruflich. Er lebt noch bewusster – noch gesünder, fährt mit dem Jobrad zu Terminen, nimmt sich Auszeiten, wann es nötig ist. Wenn Mario heute über Vorsorge spricht, dann tut er das nicht als Verkäufer. Sondern als jemand, der weiß, wie wichtig es ist, vorbereitet zu sein.

„Viele denken, Pflege kann man später regeln. Aber später kann zu spät sein.“

Unfallversicherung, Pflegevorsorge, Absicherung für Angehörige – das sind keine trockenen Produkte. Es sind Lebensanker die einem helfen können, wenn es sein muss.

Als langjähriger Kundenbetreuer kennt Mario nicht nur Zahlen und Verträge, sondern auch Geschichten. Er hört zu, fragt nach – und weiß, wie schnell sich ein Leben verändern kann. Genau deshalb spricht er heute klarer über Vorsorge, über Absicherung, über Verantwortung.

Ein Arbeitgeber, der trägt, wenn's ernst wird

Dass sein Arbeitgeber ihm in dieser Zeit den Rücken freigehalten hat, ist für Mario nicht selbstverständlich – sondern ein wirkliches Geschenk. Das war nicht nur für Mario und seine Familie eine Entlastung. Es hat seinem Vater viel bedeutet und den plötzlichen Abschied von gewohntem Alltag um einiges erleichtert.

„Ich konnte kommen und gehen, wie ich wollte. Mal um 10, mal um 15 Uhr. Ich war jeden Tag bei ihm. Das war der Unterschied.“

Was bleibt...

Am Ende waren es zwei schwere Jahre. Aber auch zwei Jahre, in denen Mario für seinen Vater da sein konnte. Ohne schlechtes Gewissen, ohne Stress, ohne Erklärungen.

Jetzt, ein paar Monate nach dem Tod seines Vaters, steht er wieder an seinem Schreibtisch. Und wenn er von seinem Vater erzählt, spürt man eine tiefe Verbindung. Eine wärme überkommt einen und man spürt die Dankbarkeit in Marios Herzen.

Doch Mario hat auch viel losgelassen, den Anspruch, immer alles erfüllen zu müssen. Die Illusion, das Leben kontrollieren zu können. Und doch ist er stärker als zuvor. Vielleicht, weil er gelernt hat, dass Fürsorge nicht aufhört, wenn der Arbeitstag endet.