
„Ich sehe schon bei der Bremsprobe, wie schnell die Person ist.“
Audio wurde mit KI generiert
Kurze Zusammenfassung:
- Daniela sorgt am Alpine-Coaster-Golm täglich für Sicherheit und Fahrspaß – mit Routine, Erfahrung und wachem Blick.
- Vor Betriebsstart prüft sie Rodel, Strecke und Technik. Erst nach der Inspektionsfahrt dürfen die Gäste loslegen.
- Mit über 2,6 km Action, Panoramablick und bis zu 40 km/h ist jede Fahrt einzigartig – auch nach dem hundersten Mal.
- Dank Chip-Überwachung und Startfreigabe hält Daniela den perfekten Abstand zwischen bis zu 20 Rodeln gleichzeitig.
- Seit 2008 ist sie Teil des Teams – motiviert, aufmerksam und immer freundlich, egal wie turbulent der Tag auch ist.
Es ist früh am Morgen, wenn Daniela ihren Dienst antritt. Noch ist alles menschenleer, die Bergluft ist klar und frisch. Es verspricht ein schöner Tag zu werden und die Menschen werden bald in Scharen den Berg hinunter rauschen. An Danielas Arbeitsplatz warten rund 90 Rodel auf ihren Einsatz. Darauf, vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, während sie den Fahrtwind spüren und das traumhafte Panorama genießen. Wo Daniela arbeitet? Beim Alpine-Coaster am Erlebnisberg Golm.

Bevor der erste Gast ins Abenteuer starten kann, gibt es für Daniela und ihre Kolleg(inn)en einiges zu tun: Anlage einschalten, Gehänge für den Rodel-Lift einhängen, Strecke kontrollieren, Rodel inspizieren, Computer hochfahren. Denn Sicherheit geht vor, daher schaut sie sich die Rodel genau an und überprüft, ob alles sitzt und keine Schraube locker ist. Bei der ersten Fahrt des Tages, der Inspektionsfahrt, wird kontrolliert, ob ein Ast oder etwas anderes die Strecke stört. Es wird auf die Schienen, die Übergänge, die Sensoren und alles, was sicherheitsrelevant ist, geachtet. Ebenso werden die Bremssysteme geprüft und erst, wenn alles okay ist, dürfen die Gäste fahren. „Ich will, dass jeder sicher runterkommt – mit einem Lachen im Gesicht“, sagt sie und schaut prüfend auf die Schlitten.
Danielas Tag beginnt
Den Wind in den Haaren und ein Ausblick auf das traumhafte Bergpanorama – der Alpine-Coaster-Golm ist ein Erlebnis. Eine Mischung aus Action und Natur. Und: Es macht süchtig. „Ich bin schon unzählige Male gefahren und es ist jedes Mal faszinierend, wie sich das Bild verändert. Auch nach dem hundertsten Mal macht es noch richtig viel Spaß“, erzählt Daniela mit einem Lächeln. Auf einer Strecke von über zwei Kilometern und mit durchschnittlich 30 km/h überwindet man die 250 Höhenmeter, die Vandans und Latschau voneinander trennen.
2,6 Kilometer Adrenalin pur
„Die Geschwindigkeiten sind sehr unterschiedlich, da habe ich schon vieles erlebt, von knapp fünf Minuten bis zu über einer halben Stunde. Die haben die Strecke so richtig genossen“, berichtet sie schmunzelnd.
Ehe die Fahrt losgeht, bekommen die Gäste eine kurze Einschulung. Daniela checkt, ob der Gurt richtig sitzt und erklärt, wie man Gas geben bzw. bremsen kann – erst wenn alles verstanden wurde, darf gestartet werden. „Ich sehe schon bei der Bremsprobe, wie jemand fährt. Ob man schneller oder langsamer unterwegs ist“, sagt sie. Die Bremsprobe kann die Montafonerin bereits in vier verschiedenen Sprachen, damit auch alle Gäste sie verstehen. „Englisch, Deutsch, Niederländisch oder Italienisch – die Erklärung der Bremsprobe kann ich, aber wenn ich mehr sprechen muss, wird es schwierig“, erzählt Daniela lachend, während sie den ersten Gästen des Tages geduldig den Bremsvorgang erklärt.
An starken Tagen, wenn der Besucherandrang besonders groß ist, ist Koordination gefragt. Gurt-Kontrolle, Bremsprobe, die Gäste im Blick behalten und natürlich darf auch die Technik nicht übersehen werden, es gibt viel zu tun. Noch kniffliger wird es, wenn das Wetter plötzlich wechselt.
Daniela kennt die Strecke wie ihre Westentasche und aufgrund ihrer Erfahrung weiß sie genau, auf welchem Streckenabschnitt man wie schnell unterwegs ist. Daher kann sie auch genau abschätzen, wann der nächste Rodel auf die Strecke kann. „Jeder Rodel ist mit einem Chip ausgestattet und so sehe ich auf meinem Bildschirm auf welchem Abschnitt welcher Rodel ist. Während manche rasanter unterwegs sind, sind andere gemächlicher auf der Strecke. Damit diese nicht aneinanderstoßen, muss genügend Abstand eingehalten werden.“ Aus diesem Grund gibt sie jedes Mal selbst das Startzeichen, bevor der nächste Rodel auf die Strecke geht. Manchmal sind bis zu 20 Rodel auf der Strecke – immer unter Danielas wachsamem Blick.
Überblick haben und Abstand halten
„Die Schlitten sind in den Schienen verankert, so können sie nicht entgleisen. Darum kann man mit dem Alpine-Coaster-Golm auch im Winter oder bei Regen fahren. Doch bei Nässe verlängert sich der Bremsweg, das muss beachtet werden.“
Jährliche TÜV-Kontrolle
Jedes Frühjahr werden die ganze Anlage und jeder einzelne Rodel genau unter die Lupe genommen.
Nach so vielen Jahren kennt Daniela sich aus und weiß bestens Bescheid. Trotzdem: „Es ist nie Routine. Jeder Tag bringt etwas Neues.“ So wie auch die Fahrt mit dem Alpine-Coaster-Golm jedes Mal anders ist. Es ist definitiv einen Ausflug und eine (oder auch mehrere) Fahrt(en) wert - und vielleicht steht dort Daniela und begrüßt dich.
Während der Revision wird auf jedes noch so kleine Detail geachtet und verschlissene Teile werden ausgetauscht. Danach kommt der TÜV vorbei und inspiziert nochmals jede Schraube und jeden Zentimeter. „Wenn man gut auf die Rodel achtet, halten sie länger.“
Bereits seit 2008 kümmert sich Daniela um den Alpine-Coaster-Golm und die Besucher(innen). Sie liebt ihre Arbeit und das spürt man. „Es freut mich, wenn die Gäste zu mir sagen, dass ich auch abends noch freundlich bin und wie gut ich hier alles manage.“ Und wie gut Daniela alles managt sieht man, denn ihrem Blick entgeht nichts. Unterstützung bekommt sie dabei auch von ihren meist männlichen Kollegen. „Ich bin eine der wenigen Frauen, doch das stört mich nicht. Wir sind ein tolles Team und halten alle zusammen.“ So achten auch ihre Kolleg(inn)en in der Talstation in Vandans auf die Rodel. „Wenn ein Rodel beschädigt ist, wird der Sitz umgeklappt und so sehe ich sofort, dass ich diesen Rodel in unsere Werkstatt befördern muss“, erklärt sie und nimmt den Rodel, der etwa 80 Kilogramm schwer ist, mit dem speziellen Kran aus der Schiene.
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