
Weil jedes Kind die gleiche Chance verdient
Audio wurde mit KI generiert
Kurze Zusammenfassung:
- Die soziale Staffelung entlastet Familien in Vorarlberg und macht frühe Bildung für alle Kinder zugänglich.
- In den Vorarlberger Gemeinden zeigt sich, wie Chancengleichheit gelebt wird – unabhängig vom Einkommen der Eltern.
- Durch die Beitragsfreiheit können Kinder früher starten und Eltern Beruf und Familie besser vereinbaren.
- Pädagog:innen bewirken täglich, dass frühe Förderung Selbstvertrauen und Gemeinschaft stärkt.
- So setzt die Marke Vorarlberg ein Zeichen: Bildung beginnt im Kindergarten – und bei den Kleinsten.
Die soziale Staffelung in Vandans entlastet Familien spürbar – und Kindergartenleiterin Angelina ist überzeugt: Zukunft entsteht dort, wo die Kleinsten spielen, fragen und wachsen.
Wenn Angelina am Morgen die Tür ihres Kindergartens in Vandans öffnet, strömt Leben herein: Kinder lachen, Stimmen hallen durch den Flur, kleine Schuhe trampeln über den Boden – ein neuer Tag im Kindergarten beginnt. Angelina steht mitten im Gewusel, lächelt und beugt sich zu einem Kind hinunter, das ihr stolz ein Bild zeigt. „Schon als kleines Mädchen wusste ich, dass ich einmal mit Kindern arbeiten möchte“, sagt sie. „Ich war immer diejenige, die auf andere aufgepasst hat – auf Nachbarskinder, auf Jüngere in der Familie. Dieses Gefühl, gebraucht zu werden und etwas weitergeben zu können, begleitet mich bis heute. Kein Bürotag gibt mir so viel wie diese Momente hier.“

Angelina ist Leiterin, aber sie ist vor allem Begleiterin. Sie kennt jedes Kind, weiß, wer morgens noch ein Kuscheltier braucht, wer leise ist, wer laut. Und sie weiß, dass hier – zwischen Bauklötzen, Sandkasten und Morgenkreis – Zukunft entsteht. „Chancen beginnen im Kleinkindalter“, sagt sie.
„Das Projekt stärkt die Chancengerechtigkeit aus pädagogischer Sicht, indem es allen Kindern – unabhängig von der finanziellen Situation der Familie – den Zugang zu frühkindlicher Bildung ermöglicht. Bildung und Teilhabe von Beginn an fördern soziale Integration, stärken individuelle Entwicklungspotenziale und legen die Basis für lebenslanges Lernen. So trägt die Maßnahme wesentlich zur Verwirklichung der Vision des chancenreichsten Lebensraums für Kinder bei.“
Cindy Denes, BA
Pädagogisches Aufsichtsorgan

Unter dem Dach der Marke Vorarlberg arbeitet das Land an einer gemeinsamen Vision: Jedes Kind soll mit den gleichen Chancen ins Leben starten – unabhängig davon, wo es herkommt oder wie viel seine Eltern verdienen. Bis 2035 möchte Vorarlberg zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder werden. Der Weg dorthin führt über Projekte, die Familien entlasten, frühe Bildung stärken und allen Kindern den Zugang zu hochwertiger Betreuung ermöglichen.
Eines dieser zentralen Vorhaben ist die soziale Staffelung. Sie wurde 2016 eingeführt, um Elternbeiträge in Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen einkommensabhängig zu gestalten, und seit 2023 gilt sie auch für die Betreuung bei Tageseltern. Durch diese Maßnahme wird Chancengerechtigkeit dort verankert, wo sie beginnt: im frühen Kindesalter.
Ein Land mit einer Vision
Seit Jänner 2024 ist die Beitragsstufe 1 – also bis zu 25 Wochenstunden Betreuung – für viele Familien komplett kostenlos. Anspruch darauf haben Haushalte, die Mindestsicherung beziehen, Wohnbeihilfe erhalten oder deren Einkommen unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt.
Rund 900 Kinder profitieren landesweit jedes Jahr von dieser Entlastung.
Um diese Beitragsfreiheit zu ermöglichen und weitere Chancenprojekte umzusetzen, stellt das Land Vorarlberg im Jahr 2025 rund 7,7 Millionen Euro bereit. Vandans ist eine jener Gemeinden, in denen dieses landesweite Programm umgesetzt wird – und wo sichtbar wird, wie stark diese Maßnahme den Alltag von Familien verändern kann.
„Das mag nach Statistik klingen“, sagt Angelina, „aber dahinter stehen Menschen. Eltern, die zum ersten Mal Luft holen. Kinder, die nicht warten müssen, um dazuzugehören. Familien, die spüren: Wir schaffen das - gemeinsam.“
„Das Projekt stärkt die Chancengerechtigkeit aus pädagogischer Sicht, indem es allen Kindern – unabhängig von der finanziellen Situation der Familie – den Zugang zu frühkindlicher Bildung ermöglicht. Bildung und Teilhabe von Beginn an fördern soziale Integration, stärken individuelle Entwicklungspotenziale und legen die Basis für lebenslanges Lernen. So trägt die Maßnahme wesentlich zur Verwirklichung der Vision des chancenreichsten Lebensraums für Kinder bei.“
Cindy Denes, BA
Land Vorarlberg, Elementarpädagogik

Frühe Bildung als Chance fürs Leben
Der Kindergarten Vandans ist Teil des Bildungscampus Vandans, wo Kleinkindbetreuung, Kindergarten und Volksschule eng verzahnt sind. „Kinder können hier von ganz klein bis zum Ende der Volksschule bleiben“, erklärt Angelina. „Sie wachsen in einer vertrauten Umgebung auf – mit Menschen, die sie kennen. Das gibt ihnen Sicherheit.“ Diese Kontinuität sei ein entscheidender Faktor. „Wenn Kinder Vertrauen haben, trauen sie sich auch, Neues zu lernen“, sagt sie.
Angelina erlebt genau das jeden Tag: dass Strukturen greifen, wenn Vision und Praxis zusammenfinden – und dass Kinder dann am meisten profitieren, wenn Politik, Gemeinden und Pädagog:innen in dieselbe Richtung arbeiten.
„Der neue Chancentopf zeigt ein klares Bekenntnis. Jährlich fließen 7 Millionen Euro in Projekte, die Familien entlasten und echte Chancen schaffen. Wir im Marke-Vorarlberg-Team begleiten diesen Weg, indem wir vernetzen, kommunizieren und Chancen sichtbar machen.“
Christina Meusburger
Marke Vorarlberg, Leitung Kommunikation

Die soziale Staffelung macht Chancengleichheit in Vorarlberg spürbar.
„Früher mussten manche Eltern jeden Euro zweimal umdrehen und konnten ihr Kind vielleicht nur vormittags bringen“, sagt Angelina. „Jetzt bleibt mehr Freiheit – und das spüren wir.“
Für viele Familien bedeutet das mehr als finanzielle Entlastung. Wer arbeiten möchte, kann es tun, weil die Betreuung gesichert ist. Und Kinder profitieren von stabilen Strukturen, von Förderung und vertrauten Bezugspersonen. „Diese Sicherheit ist unbezahlbar“, sagt Angelina.
Hinter jeder Entscheidung, das Angebot zu nutzen, stehe eine eigene Geschichte. „Manche Eltern brauchen die Betreuung, um im Beruf zu bleiben, andere, weil ihr Kind sprachlich oder sozial gefördert werden soll“, sagt sie. „Aber eines gilt für alle: Wenn man eine Betreuung braucht, darf es nicht am Geld scheitern.“
Für Angelina ist das mehr als Organisation – es ist Haltung. „Ich wünsche mir, dass kein Kind zu Hause bleiben muss, nur weil Geld fehlt“, sagt sie. „Bildung beginnt hier – nicht erst in der Schule.“

Chancengerechtigkeit beginnt mit Vertrauen
Die Umsetzung des Projekts erfordert Fingerspitzengefühl. „Viele Eltern sprechen nicht gern darüber, dass sie Unterstützung brauchen“, erzählt Angelina. „Darum ist es wichtig, dass wir das Thema offen, aber respektvoll behandeln. „Wir informieren die Eltern beim Elternabend darüber“, sagt Angelina. „Mir ist wichtig, dass alle wissen, welche Möglichkeiten es gibt – ohne Scheu, ohne das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen.“ Wer möchte, kann sich zusätzlich über ausgelegte Informationsfolder näher informieren. „Manche nehmen sie einfach mit nach Hause und lesen später in Ruhe nach – und das ist gut so“, sagt sie. „Wichtig ist, dass niemand außen vor bleibt. Es geht nicht um Bedürftigkeit, sondern um Teilhabe.“

Die Marke Vorarlberg – gemeinsam für die Chancen von morgen
Das Projekt soziale Staffelung ist Teil eines größeren Ganzen. Unter dem Dach der Marke Vorarlberg arbeiten Pädagog:innen, Gemeinden, Organisationen und Netzwerke daran, Chancengerechtigkeit früh zu verankern.

1 Wochenstunden
Beitragsfreiheit für betroffene Familien
100 Kinder
profitieren jährlich von der sozialen Staffelung
0,7 Millionen Euro
in 2025 von der Landesregierung für Schlüsselprojekte
Wir sind die ersten, die sie begleiten
Angelina nickt, wenn sie davon spricht. „Wir sind die ersten Erwachsenen außerhalb der Familie, die Kinder täglich begleiten“, sagt sie. „Das ist eine riesige Verantwortung – und ein großes Geschenk.“
Sie sieht, wie stark sich die Lebenssituationen verändert haben: mehr Druck, mehr Vereinbarkeitsfragen, mehr Unsicherheit. „Darum ist es so wichtig, dass Eltern wissen: Wir sind da. Wir verstehen euch. Ihr müsst das nicht allein schaffen.“ Sie blickt auf die spielenden Kinder hinaus.
„Wenn wir hier ansetzen, bei den Kleinsten, dann schaffen wir Chancen, die bleiben. Nicht nur für die Kinder – für uns alle.“
Angelina Schmidt
Leiterin des Kindergarten Vandans

Dann ruft ein Bub: „Angelina, komm, schau mal!“ – sie lächelt und geht hin. Und in diesem Moment ist klar: Genau hier beginnt Zukunft.



