VORARLBERGS WIRTSCHAFT
VOR WICHTIGEN ENTSCHEIDUNGEN
Die Zahlen sind alarmierend: Insolvenzen auf Rekordhoch, Wohnraumfinanzierungen im freien Fall, Fachkräftemangel in jeder Branche. Gleichzeitig gibt es Hoffnungsträger, Innovation und Chancen. Doch eines ist klar: Vorarlberg steht vor einer wirtschaftlichen Zerreißprobe. In der neuesten Ausgabe von „Raiffeisen Live“ zeigt Manfred Miglar, Marktvorstand der Raiffeisen Landesbank Vorarlberg, mit schonungsloser Ehrlichkeit, wo die Probleme liegen – und warum gerade jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, die Ärmel hochzukrempeln.
Manfred Miglar,
Marktvorstand der Raiffeisen Landesbank Vorarlberg
Die wirtschaftliche Lage: Herausforderungen und Perspektiven
„Es fehlt an Zuversicht – und die brauchen wir jetzt mehr denn je.“
Manfred Miglar
„Eine Wirtschaft, die auf der Kippe steht.“ So beschreibt Manfred Miglar die Lage. Besonders schockierend: Die Zahl der Insolvenzen ist in Vorarlberg um satte 65 Prozent gestiegen – allein in den ersten drei Quartalen dieses Jahres. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Der Rückgang bei Wohnraumfinanzierungen zwischen 70 und 80 Prozent zeigt, dass der Traum vom Eigenheim für viele geplatzt ist. „Wenn Menschen sich keine Wohnungen oder Häuser mehr leisten können, zieht das die gesamte Bauwirtschaft mit in den Abgrund.“
Doch die Probleme hören nicht beim Eigenheim auf: Der Geschäftsklimaindex ist mit minus 9,4 auf einem historischen Tiefpunkt. Unternehmer(innen) blicken pessimistischer in die Zukunft als je zuvor.
„Die Wirtschaft steht vor einem Scheideweg: Jetzt entscheiden wir, ob wir im Abgrund landen oder den Aufstieg schaffen – jeder Schritt zählt!“
Manfred Miglar
Hier gehts zum ganzen Interview mit Manfred Miglar
Dreifach-Belastung: Wie Corona, Inflation und Onlinehandel Vorarlberg prägen
Während viele dachten, die Nachwehen der Pandemie seien ausgestanden, sieht Miglar das anders: „Die Insolvenzen sind Nachwirkungen von Unternehmen, die während Corona künstlich am Leben gehalten wurden.“ Hinzu kommt die Inflation, die Unternehmen und Konsument(inn)en gleichermaßen belastet. Doch es gibt noch eine dritte Gefahr, die den Alltag verändert hat: der Boom des Onlinehandels. „Die Bequemlichkeit hat gewonnen, und das Ortsbild unserer Innenstädte leidet darunter“, stellt Miglar nüchtern fest. Leere Schaufenster prägen immer mehr Städte – ein sichtbares Zeichen einer Wirtschaft im Umbruch.
Manfred Miglar,
Marktvorstand der Raiffeisen Landesbank Vorarlberg
Ein Lichtblick:
Warum IT und Tourismus jetzt Hoffnung machen
Inmitten der Herausforderungen gibt es auch positive Nachrichten. Der Technologie- und IT-Sektor beweist mit kleinen, spezialisierten Unternehmen enorme Stärke. „Vorarlberg hat in diesen Nischen Weltklasse erreicht“, lobt Miglar. Gleichzeitig stimmt der Tourismus optimistisch: „Die frühen Schneefälle haben eine starke Buchungslage geschaffen. Das Wintergeschäft könnte ein entscheidender Impuls für die gesamte Region werden.“
Doch auch diese Branchen kämpfen mit Problemen: Fachkräftemangel, steigende Kosten und hohe Erwartungen stellen sie vor große Herausforderungen. Dennoch bleibt der Marktvorstand zuversichtlich: „Wenn wir diese Sektoren stärken, schaffen wir einen Dominoeffekt, der der gesamten Wirtschaft hilft.“
Der Mensch im Fokus:
Fachkräfte und Bildung als Schlüssel
„Wir haben einen Widerspruch: Fachkräftemangel auf der einen Seite, hohe Arbeitslosigkeit auf der anderen“, erklärt Miglar. Der Grund? Fehlende Qualifikationen. Viele Arbeitsuchende bringen nicht die Skills mit, die in den boomenden Branchen gefragt sind. Seine Lösung: massive Investitionen in Weiterbildung. „Es liegt nicht nur an der Politik – Unternehmen müssen hier mitziehen. Es ist eine gemeinsame Aufgabe.“
Eine positive Entwicklung sieht er jedoch im Engagement vieler Vorarlberger Firmen: „Wir haben gute Arbeitskräfte, aber wir brauchen mehr. Unsere geografische Lage und Lebensqualität sind dabei große Pluspunkte.“
Manfred Miglar,
Marktvorstand der Raiffeisen Landesbank Vorarlberg
Strategien für den Aufschwung:
Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist
„Wir müssen aus der Krise heraus investieren“, fordert Miglar mit Nachdruck. Gleichzeitig mahnt er, die Bürokratie müsse entschärft werden: „Unternehmer(innen) verbringen zu viel Zeit mit Formularen, statt sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren.“ Sein Appell an die Politik: gezielte Investitionen statt Gießkannenprinzip. Besonders die Bauwirtschaft braucht einen Impuls. „Wenn wir in Bauprojekte investieren, profitieren nicht nur Architekt(inn)en und Handwerker(innen), sondern auch Möbelhändler(innen), Geschäfte und Dienstleister(innen) – ein Riesenpotenzial.“
Vorarlberg hat in seiner Geschichte bewiesen, dass aus Krisen neue Stärken entstehen können. Doch das gelingt nur, wenn alle an einem Strang ziehen: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. „Die Wirtschaft wird sich erholen, aber nur, wenn wir jetzt mutige Entscheidungen treffen“, betont Miglar. Denn eines zeigt die Geschichte Vorarlbergs klar: „Wo andere aufgeben, machen wir weiter – und das hat uns stark gemacht.“
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NACH OBEN
Produziert von Russmedia Digital GmbH für Raiffeisenbank Vorarlberg
Texte: Stephanie Herweg - Fotos & Video: Sarah Karina Schäfer, Shutterstock, iStock, LändleTV, Raiffeisenbank Vorarlberg
Dieser Artikel wurde im Auftrag des werbetreibenden Unternehmens erstellt.
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