„In 30 Jahren habe ich nicht einmal gedacht:
‚Oh je, schon wieder Montag‘!“

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Frühmorgens schwingt sich Thomas auf sein Rad und fährt zum Betriebsgelände von Vorarlberg Milch. Dort angekommen, führt ihn sein erster Weg aber nicht ins Büro. Er geht durch die Produktionshallen, durch die Abteilungen, macht seinen Rundgang. Nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus Überzeugung.

„Ich will sehen, was los ist, wie es den Leuten geht, was läuft – und manchmal auch, was eben nicht läuft.“

Thomas ist Produktionsleiter für den Bereich Käse, auch „Gelbe Palette“ genannt – und seit 30 Jahren bei Vorarlberg Milch beschäftigt.

Von Lindenberg nach Feldkirch – eine Entscheidung fürs Leben

Dabei hätte es auch ganz anders kommen können. Thomas stammt aus dem Allgäu, aus der Nähe von Lindenberg. Ein echter „Käsekopf“, wie er selbst sagt. In Kempten machte er seine Ausbildung zum Molkereimeister. Mit Anfang 30 suchte er eine neue Herausforderung – und fand sie 1995 in Vorarlberg.

„Ich habe damals eine Stellenausschreibung gesehen – Vorarlberg Milch suchte einen stellvertretenden Betriebsleiter. 70 Kilometer von zu Hause entfernt, dachte ich mir: Versuch’s doch mal.“

Es war das Jahr, in dem Österreich der EU beitrat. Der Milchmarkt wurde liberalisiert, Strukturen verändert, ein Umbruch stand bevor. Für viele Betriebe eine große Herausforderung – für Thomas eine Chance.

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„Das war spannend. Da war Bewegung drin. Ich habe damals gespürt: Hier geht was.“

Zunächst pendelte Thomas täglich zwischen Lindenberg und Feldkirch. Nach seiner Probezeit konnte er eine kleine Wohnung über dem Verkaufsraum des damals noch bestehenden Milchhofs Bludenz beziehen – und verliebte sich in die Region und in das Leben im Ländle:

„Zuerst habe ich gedacht, Bludenz ist das Schönste, was es gibt.“

Doch als der Milchhof aufgegeben wurde, bezog Thomas die Betriebswohnung in der Nofler Straße in Feldkrich, am Hauptstandort von Vorarlberg Milch. Zehn Jahre lang lebte er in dieser Wohnung und fand in Feldkirch nicht nur beruflich, sondern auch privat seine Heimat.

„Ich habe hier meine Frau kennengelernt und gemerkt, wie schön Feldkirch ist – eigentlich schöner als Bludenz. Ich schätze die Nähe zum See und zu den Bergen, aber auch die gute Infrastruktur und das Vereinsleben. Gerade mit Kindern lebt es sich hier super. Das war’s dann endgültig für mich mit dem Zurückgehen.“

Von der Produktion zur Verantwortung

Thomas durchlief in seinen ersten Monaten alle Abteilungen: Joghurt, Trinkmilch, Lager, Käseproduktion. „Ich wollte verstehen, wie der Laden funktioniert“, erinnert sich der dreifache Familienvater. Nach einem halben Jahr übernahm er die Leitung der Käseproduktion – ein Bereich, den er bis heute betreut.

Die Aufgaben wurden mehr, die Verantwortung wuchs. Produktionsplanung, Personalplanung, Rohstoffmanagement, Bauprojekte, Technik-Entscheidungen. Und doch: Wer ihn kennt, weiß – Thomas bleibt bodenständig.

„Wenn es irgendwo brennt, stehe ich auch mal in der Produktion. Ich habe auch schon Frühschicht im Käsekeller gemacht. Ich bin mir für nichts zu schade.“

Veränderung als Konstante

Was Thomas besonders liebt, ist die Entwicklung. Nichts blieb, wie es war – und das war gut so. Neue Maschinen, neue Prozesse, neue Märkte. 2019 wurde der neue Käsekeller in Betrieb genommen – ein Meilenstein. „Automatisiert, aber mit Naturkeller-Reifung. Keine Folien, keine künstliche Reifung. Unsere Käse reifen wie früher – nur besser organisiert.“

„Es hat mir total Spaß gemacht, damals dabei zu sein und die regionale und nachhaltige Marke Vorarlberg Milch aktiv mitzugestalten.“

Die Digitalisierung, die Schnelllebigkeit der Märkte, die Corona-Pandemie – all das hat auch die Lebensmittelproduktion verändert. Entscheidungen müssen rasch getroffen werden, Anpassungen schnell gelingen.

„Das ist die neue Herausforderung – das Tempo. Aber ich mag das. Stillstand wäre nichts für mich.“

30 Jahre – und kein bisschen müde

Trotz des intensiven Berufsalltags hat Thomas nie daran gedacht, zu wechseln. Keine anderen Arbeitgeber, keine Ausflüge in andere Branchen. Vorarlberg Milch ist sein Platz.

„Ich hatte hier immer alle Freiheiten. Man hat mir vertraut, ich konnte gestalten. Und ich war nie eine Nummer – hier sind die Wege kurz, der Umgang familiär und die Hierarchien flach. Das schätze ich sehr.“

Er spricht oft von „wir“, wenn er von Entscheidungen erzählt. Von seinem Stellvertreter Daniel, von seinem Team, mit dem er täglich zusammenarbeitet. „Nur wenn du weißt, was die Leute jeden Tag leisten, kann man sie wirklich führen. Ich habe Respekt vor der Arbeit – und ich hoffe, das spüren sie auch.“

Wenn man Thomas zuhört, spürt man: Das ist jemand, der nicht nur arbeitet, sondern wirkt. Der gestaltet, was auf unseren Tellern landet – aber nie vergisst, dass hinter allem Menschen stehen. In der Produktion, im Team, im Alltag.

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„In 30 Jahren habe ich nie gedacht: Montag muss ich wieder arbeiten. Ich bin gerne hier - und stolz auf das, was wir gemeinsam geschaffen haben.“

Käse, Sport und ein bisschen Rotwein

Wer glaubt, Thomas lebt nur für die Arbeit, der kennt ihn nicht privat. Denn seit rund zwei Jahren hat sich sein Leben noch einmal verändert – durch den Sport. „Früher, mit den Kindern, war dafür wenig Zeit. Aber jetzt – ich mache jeden Tag etwas. Skitouren, Bergläufe, Radfahren, Trailrunning.“

Letztes Jahr lief er den Seven Summits Run – sieben Berge, 4.700 Höhenmeter, 43 Kilometer. „Das war hart – aber auch richtig cool“, sagt er lachend. Nächstes Jahr will er einen Ultralauf auf La Palma machen.

Und nach Feierabend? Da gönnt sich Thomas ab und an ein Glas Rotwein und dazu ein Stück würzigen, kräftigen Ländle Klostertaler Käse.

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Dass Vorarlberg Milch dabei nicht nur intern stark aufgestellt ist, sondern auch im Land tief verankert, zeigt die aktuelle Markenstudie:


Bei der Erhebung „Vorarlbergs Beste Marke 2025“ wurde das Unternehmen in gleich mehreren Kategorien ausgezeichnet und erzielte unter anderem dem 1. Platz als „Unverzichtbarste Marke“.

Vorarlbergs beste Marke - auch 2025

1. Platz - Kategorie: Unverzichtbarste Marke

2. Platz - Kategorie: Bekanntheit - Nachhaltigkeit

3. Platz - Kategorie: Weiterempfehlung Arbeitgeber

3. Platz - Kategorie: Bekanntheit

Quelle: Studie zum Thema "Vorarlberger Marken". Durchführung: November und Dezember 2024 durch Dr. Wolfram Auer, Institut für Management und Marketing, Datenerhebung mittels Onlinebefragung. Auswertung von 751 gültigen Fragebogen.

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